Gans mit Rotkohl und Klößen – Karpfen, blau mit Soße und Kartoffeln – oder doch lieber Würstchen mit Kartoffelsalat? Das sind einige, der beliebtesten Weihnachtsgerichte in Deutschland. Das Fest der Liebe wird jedoch rund um den Globus gefeiert. Was essen wohl die anderen Nationen an diesem besonderen Tag?

Beginnen wir mit unserer kulinarischen Reise im Norden Europas:

In Norwegen essen viele Familien an Heiligabend Svineribbe, zeitaufwändig zubereitete Schweinerippen mit Fleischklößchen, Rotkraut, Preiselbeeren und einer kräftigen Bratensoße. Als Nachspeise darf der Julekake nicht fehlen, das ist ein Rührkuchen mit Rosinen und gehackter Sukkade.

Auch in Schweden wird das Weihnachtsmenü am Abend des 24. Dezember serviert. Hier isst man Janssons Frestelse, ein Kartoffel-Anchovis-Auflauf mit Weihnachtsschinken und zum Dessert Orangen-Milchreis.

In Dänemark besteht das Weihnachtsmahl, ähnlich wie in Deutschland, aus Gans, Ente, Pute oder Schweinebraten mit Rotkohl und braunen Kartoffeln. Für den Nachtisch wird eine Mandel im Ris á l‘ámande (Milchreis) versteckt. Sie soll Glück für das kommende Jahr bringen.

Großbritannien feiert das Weihnachtsfest am 25. Dezember. Man isst zu Mittag einen gefüllten Truthahn mit Rosenkohl und Bratkartoffeln. Danach gibt es den berühmten Plumpudding, eine Art „gekochten“ Kuchen, in den einige Silbermünzen als Glücksbringer eingebacken werden.

Wir wandern nach Süden zu unseren Nachbarländern:

Frankreich ist ja bekannt für seine Feinschmecker-Küche. Kein Wunder also, dass hier das Weihnachtsmenü in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember zelebriert wird. Beliebt ist der Dinde aux Marons, ein mit Maronen gefüllter Truthahn. Aber auch Austern und Pasteten kommen auf den Tisch. Bevor die ganze Familie um Mitternacht zur Weihnachtsmesse aufbricht, wird als krönender Abschluss des Menüs Bûche de Noel serviert. Das ist eine mit Schokoladen-Buttercreme gefüllte Biskuitrolle, in Form eines Baumstammes.

Auch in Österreich nimmt man das Festmenü am Abend des 24.Dezember ein. Traditionelle Speisen sind dort Karpfen, Stollen und Mohnstrudel.

Ein besonderer Brauch wird in Polen gepflegt. Dort besteht das Weihnachtsessen aus 12 Gerichten – in Erinnerung an die 12 Apostel – und ist größtenteils vegetarisch. Serviert werden unter anderem Rote-Beete-Suppe, gebratener Karpfen oder gefüllte Piroggen. Als Nachtisch gibt es Dörrobst, Mohn- und Käsekuchen.

Unsere Reise geht weiter – nach Südeuropa:

In Italien wird an Heiligabend kein Fleisch gegessen. Das Menü besteht aus verschiedenen Fischgerichten und Süßigkeiten. Am 25. Dezember trifft sich die Familie zum Pranzo di Natale, dem Weihnachtsessen. Traditionell gibt es eine Gemüsesuppe, Pollo al Riso, das ist Huhn mit Reis und natürlich Panettone, den berühmten süßen Hefekuchen mit Rosinen.

Auch in Spanien gehört zum traditionellen Weihnachtsfestmahl gefüllter Truthahn, außerdem Mantecados, ein Schmalzgebäck. Den Abschluss bildet Turron, eine Süßspeise aus gerösteten Mandeln, Zucker, Honig und Eiern.

In Griechenland wird bis Heiligabend gefastet. Am 25. Dezember wird auch hier mit Truthahn gefeiert. Als Süßspeise wird Melomakarona gereicht. Das sind Honigkekse mit Sirup und Nüssen.

Wir verlassen Europa – und fliegen nach Übersee:

Auch in den USA ist die traditionelle Mahlzeit am 25. Dezember der Truthahn. Man feiert in großer Runde mit Freunden und Familie und singt fröhliche Lieder.

In Mexiko beginnt das Weihnachtsfest bereits am 15. Dezember. Während dieser 9 Tage vor Heiligabend werden Gäste eingeladen und es wird Ponche getrunken, eine Art Bowle aus typischen mexikanischen Früchten. Dazu werden Bunuelos – ein Schmalzgebäck – angeboten. Am 24. Dezember gibt es auch hier oft Truthahn.

Auch auf der Südhalbkugel hat Weihnachten Tradition:

In Australien und Neuseeland fällt Weihnachten mitten in die Sommerzeit. Trotzdem herrschen die gleichen Bräuche wie in Großbritannien und Amerika. Nach Truthahn und Plumpudding wird oft noch ein Barbecue am Stand veranstaltet.

In Brasilien wird an Heiligabend erst um Mitternacht gegessen. Typisches Gericht ist Pute mit Maronen und Ananas, sowie ein im Ofen gebratener Schinken. Zum Dessert gibt es frische Früchte mit Kokosplätzchen.