Schokolade macht dick, ist schlecht für die Zähne und kann zu Verdauungsproblemen führen. Und doch hört man immer öfters davon, dass Schokolade gesundheitsfördernde Eigenschaften haben soll. Gute Nachrichten also für ihre Liebhaber. Aber nicht jede Schokolade hat eine positive Wirkung auf die Gesundheit. Welche Schokolade hat jedoch eine gesundheitsfördernde Wirkung und warum?
Was sich heute in langen Regalen im Supermarkt stapelt und gerne zu allen möglichen Gelegenheiten und Festen gekauft, gegessen und verschenkt wird, war einst bei den Tolteken im alten Amerika ein hoch geschätztes Geschenk der Götter und einzelne Teile der Kakaofrucht fanden sogar als Zahlungsmittel Verwendung. Auch die Maya liebten den Kakao und bereiteten daraus verschiedenartig gewürzte Getränke.
Den Statistiken Glauben schenkend, konsumiert in Deutschland jede Person im Durchschnitt mehr als 10 kg schokoladehaltiger Produkte. Ungefähr 10 Prozent davon entfallen auf Brotaufstriche, welche Kakao enthalten. Der Rest wird vor allem in Form von Tafeln und Riegeln verzehrt. Weltweit werden derzeit um die 4 Millionen Tonnen Kakaobohnen geerntet. Früher wurde die kostbare Pflanze vor allem im Amazonasgebiet angebaut. Im Verlauf der letzten Jahrzehnte hat sich der Anbau zunehmend nach Afrika verlagert. Teilweise sind die Arbeitsbedingungen in diesen Ländern extrem ausbeuterisch. Gerade in Westafrika ist Kinderarbeit und sogar Sklaverei teilweise üblich. Erfreulicherweise finden Kakaoprodukte aus fairem Handel langsam immer mehr Einzug in die Geschäfte. Mit dem Wissen, dass gewisse Schokoladensorten eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben und der Bevorzugung von Produkten aus fairem Handel kann mit gutem Gewissen maßvoll davon gegessen werden.
Welche Schokolade ist gesund und warum
Nicht jede Schokolade tut uns gut. Die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe finden sich im Kakao selber und nicht im Zucker, welcher in den meisten Produkten zu einem hohen Anteil enthalten ist. Wer also Schokolade nicht nur für den Gaumengenuss essen möchte, sondern Wert darauf legt, für seine Gesundheit noch etwas Gutes zu tun, der sollte vor allem darauf achten, Schokolade mit einem hohen Anteil an Kakao zu essen. Im Handel werden diese Sorten mit Bitterschokolade, Zartbitterschokolade, dunkler Schokolade und ähnlichen Namen bezeichnet. Oftmals wird bei diesen Sorten schon auf der Vorderseite der Kakaogehalt angegeben. Je höher der Gehalt, desto besser für die Gesundheit. Bitterschokoladen haben den weiteren Vorteil, dass man schon nach einer relativ kleinen Menge davon gesättigt ist. Bei stark zuckerhaltigen Sorten wird man dagegen dazu verführt, mehr zu essen als einem gut tut, ganz einfach nur darum, weil sie gut schmecken.
Wofür und warum Bitterschokolade gesund ist
Seit etlichen Jahren beschäftigen sich Studien damit, herauszufinden, für was Schokolade gesund sein kann. Als gesichert gilt, dass die im Kakao enthaltenen Polyphenole den Blutdruck leicht senken und damit das Risiko, an einer Herz- oder Kreislaufstörung zu erkranken, vermindert. Dies belegt eindeutig eine groß angelegte Studie von Wissenschaftlern aus Potsdam. Während einer Dauer von 10 Jahren wurden dabei fast 20.000 erwachsene Personen beobachtet.
Weitere Ergebnisse verschiedener Untersuchungen legen nahe, dass insbesondere Schokolade mit einem möglichst hohen Kakaoanteil besseren Schutz vor Krebs und eine positive Wirkung auf das Gehirn haben kann. In Versuchen mit Tieren konnten eine Steigerung der Gedächtnisleistung und eine Verbesserung der Lernfähigkeit nachgewiesen werden. Ob dies allerdings auch auf den Menschen die gleichen positiven Effekte hat, ist bis jetzt noch nicht eindeutig erwiesen.
Andere Studien berichten davon, dass dunkle Schokolade die Sensibilität für Insulin verbessert und dadurch eine positive Wirkung bei Diabetes haben kann. Ebenso wird in verschiedenen Quellen von einem Anti-Aging-Effekt bei Genuss von dunkler Schokolade berichtet.
Durch die im Kakao ebenfalls enthaltenen Mengen an Koffein und dank dem hohen Energiegehalt der Schokolade ist diese zudem ein schnell verwertbarer und anregender Energielieferant bei sportlichen Tätigkeiten.
Bei all diesen positiven Wirkungen der Schokolade verwundert es kaum, dass eine Umfrage unter amerikanischen Frauen herausgefunden haben will, dass mehr als 30 Prozent der Befragten lieber auf Sex verzichten, als auf die geliebte Schokolade.
Kommentare von Redakteur